Was ist eine Schenkung?
Schenkung in Deutschland: Chancen, Regeln und steuerliche Aspekte
Viele Menschen stellen sich früher oder später die Frage, wie sie ihr Vermögen zu Lebzeiten sinnvoll weitergeben können. Eine Schenkung erscheint dabei oft als elegante Lösung, um nahestehende Personen zu unterstützen oder frühzeitig Vermögensübertragungen zu gestalten. Doch was zunächst einfach wirkt, entpuppt sich schnell als komplexes Thema: rechtliche Pflichten, steuerliche Freibeträge und mögliche Fallstricke müssen beachtet werden. Eine durchdachte Finanzberatung sowie die Einbeziehung von Anwalt, Notar und Steuerberater sind daher unverzichtbar. In diesem Beitrag beleuchten wir die Grundlagen, Vorteile und Risiken einer Schenkung – und zeigen auf, welche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen.

[fs-toc-h2]1. Was bedeutet eine Schenkung rechtlich?
Eine Schenkung ist nach deutschem Recht die unentgeltliche Übertragung von Vermögen von einer Person auf eine andere. Das bedeutet: Der Schenkende verzichtet auf eine Gegenleistung und überträgt Vermögenswerte freiwillig. Dies kann Geld, Immobilien, Wertpapiere oder auch bewegliches Eigentum betreffen. Juristisch gilt: Eine Schenkung ist ein Vertrag, der in vielen Fällen der notariellen Beurkundung bedarf – insbesondere dann, wenn Grundstücke oder Immobilien übertragen werden. Wer eine Schenkung in Betracht zieht, sollte sich frühzeitig über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren und rechtlichen Rat einholen.
[fs-toc-h2]2. Schenkung versus Erbschaft – steuerliche Unterschiede und Freibeträge
Auf den ersten Blick ähneln sich Schenkung und Erbschaft, da in beiden Fällen eine Vermögensübertragung ohne Gegenleistung erfolgt. Der entscheidende Unterschied: Bei einer Schenkung erfolgt die Übertragung bereits zu Lebzeiten, während die Erbschaft erst mit dem Tod eintritt. Steuerlich interessant ist, dass bei Schenkungen die gleichen Freibeträge gelten wie im Erbfall – und diese alle zehn Jahre erneut genutzt werden können. Dadurch lässt sich Vermögen schrittweise übertragen und die steuerliche Belastung reduzieren.
Vorteile der Schenkung gegenüber der Erbschaft:
- Nutzung von Freibeträgen alle zehn Jahre möglich
- Frühzeitige finanzielle Unterstützung für Kinder oder Enkel
- Gestaltungsspielraum durch zusätzliche Vereinbarungen (z. B. Nießbrauch)
- Vermeidung von Erbstreitigkeiten durch klare Entscheidungen zu Lebzeiten
- Möglichkeit, Einfluss auf die Vermögensverwendung zu nehmen
Wer diese Vorteile ausschöpfen möchte, sollte die Schenkung langfristig planen und eine begleitende Finanzberatung und Steuerberatung in Anspruch nehmen.
[fs-toc-h2]3. Vorteile einer lebzeitigen Vermögensübertragung
Eine Schenkung hat nicht nur steuerliche Vorteile, sondern auch praktische. Eltern können ihre Kinder oder Enkel frühzeitig unterstützen – sei es beim Immobilienkauf, bei der Unternehmensnachfolge oder beim Aufbau von Vermögen. Gleichzeitig ermöglicht die lebzeitige Vermögensübertragung, Einfluss auf die Verwendung des Vermögens zu nehmen. Ein weiterer Vorteil: Konflikte innerhalb der Erbengemeinschaft können reduziert oder ganz vermieden werden, da klare Entscheidungen bereits zu Lebzeiten getroffen werden.
[fs-toc-h2]4. Gestaltungsmöglichkeiten bei Schenkungen
Eine Schenkung muss nicht bedeuten, dass der Schenkende vollständig auf die Nutzung verzichtet. Durch Gestaltungen wie den Nießbrauch kann etwa weiterhin das Wohnrecht in einer Immobilie gesichert bleiben. Weitere Möglichkeiten sind Rückforderungsrechte (z. B. bei Insolvenz des Beschenkten), Teil-Schenkungen in Etappen oder die Übertragung unter bestimmten Auflagen. Diese Flexibilität macht die Schenkung zu einem vielseitigen Instrument der Vermögensübertragung – vorausgesetzt, sie wird juristisch und steuerlich sauber geplant. Auch im Investmentbereich gibt es interessante Konstellationen die wir gemeinsam mit unseren Kunden und deren steuerlichen Beratern individuell besprechen und planen.
[fs-toc-h2]5. Rechtliche Pflichten und mögliche Risiken
Eine Schenkung birgt neben Vorteilen auch Verpflichtungen und Risiken. So kann der Beschenkte im Ernstfall für Ausgleichszahlungen innerhalb einer Erbengemeinschaft herangezogen werden. Ebenso können Pflichtteilsansprüche entstehen, die berücksichtigt werden müssen. Für den Schenkenden besteht das Risiko, dass er sich durch die Vermögensübertragung selbst finanziell einschränkt.
Mögliche Risiken und Pflichten im Überblick:
- Pflichtteilsansprüche anderer Erben können entstehen
- Rückforderungsrechte sollten klar geregelt sein
- Beschenkte können Ausgleichspflichten gegenüber Miterben haben
- Gefahr finanzieller Überlastung des Schenkenden
- Steuerliche Pflichten und Nachweispflichten beim Finanzamt
Deshalb gilt: Eine sorgfältige Planung und Beratung durch Anwalt, Notar und Steuerberater ist zwingend notwendig, um rechtliche und steuerliche Stolperfallen zu vermeiden! Auch wenn hierbei Kosten entstehen, lohnt es sich in der Regel immer fachlichen Rat einzuholen. Handwerkliche Fehler in der Gestaltung kosten oft viel mehr als gut geplante Schenkungen.
[fs-toc-h2]6. Fazit: Schenkung: Chancen nutzen, Risiken vermeiden
Eine Schenkung ist weit mehr als ein einfacher Akt der Großzügigkeit. Sie stellt eine rechtlich bindende Vermögensübertragung dar, die Chancen, aber auch Risiken mit sich bringt. Wer sie geschickt gestaltet, kann steuerliche Vorteile nutzen und Konflikte vermeiden. Entscheidend ist jedoch, dass eine Schenkung immer mit professioneller Finanzberatung und juristischer Begleitung verbunden sein sollte, damit sie rechtssicher und langfristig sinnvoll ist.
Autor des Bildes: Kazcamera von stock.adobe.com
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