Private Equity vs. Venture Capital – Unterschiede, Chancen und Risiken
Private Equity oder Venture Capital? Zwei Finanzierungsformen im Vergleich – und welche Investition zu wem passt.
Ob als Unternehmer oder Investor – irgendwann stößt man unweigerlich auf die Begriffe Private Equity und Venture Capital. Beide Modelle beschreiben Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen, doch dahinter verbergen sich unterschiedliche Ansätze, Chancen und Risiken. Wer sich für eine dieser Finanzierungsformen interessiert, sollte die Unterschiede genau kennen. In diesem Beitrag beleuchten wir die Grundlagen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten und geben eine Entscheidungshilfe, wann Private Equity oder Venture Capital die richtige Wahl ist – sowohl für Unternehmer als auch für Investoren.

[fs-toc-h2]1. Definition & Grundprinzipien: Was sind Private Equity und Venture Capital?
Private Equity bezeichnet Investitionen in bereits etablierte Unternehmen, die meist eine Neuausrichtung, Expansion oder Restrukturierung anstreben. Das Kapital wird in der Regel über Fonds gebündelt und gezielt in Unternehmen mit stabilem Cashflow investiert.
Venture Capital hingegen fokussiert sich auf junge, innovative Start-ups – häufig in Technologiebranchen. Diese Unternehmen haben großes Wachstumspotenzial, aber meist noch keinen Gewinn oder gesicherte Marktanteile. Investoren bringen nicht nur Kapital ein, sondern auch Know-how und Netzwerke.
[fs-toc-h2]2. Unterschiede: Phase, Volumen, Risiko und Exit-Strategie
Die Unterschiede zwischen Private Equity und Venture Capital zeigen sich in mehreren Dimensionen:
- Unternehmensphase: Private Equity investiert in reifere Firmen, Venture Capital in frühe Start-ups.
- Investitionsvolumen: PE-Investitionen sind häufig deutlich größer, während VC-Deals meist mit kleineren Beträgen starten.
- Risiko: PE gilt als risikoärmer, VC als hochriskant mit potenziell sehr hohen Renditen.
- Beteiligung: PE-Fonds übernehmen oft Mehrheiten, VC-Investoren sind typischerweise Minderheitsgesellschafter.
- Exit-Strategie: Beide setzen auf Verkäufe oder Börsengänge – bei VC oft nach 5–10 Jahren, bei PE häufig nach einer Optimierungsphase von 3–7 Jahren.
[fs-toc-h2]3. Gemeinsame Nenner: Wo sich Private Equity und Venture Capital ähneln
Trotz ihrer Unterschiede haben Private Equity und Venture Capital wichtige Gemeinsamkeiten, die beide Modelle zu einem Bestandteil der modernen Unternehmensfinanzierung machen.
Erstens investieren beide in nicht börsennotierte Unternehmen. Während an der Börse frei gehandelte Aktien erworben werden, handelt es sich hier um Kapitalbeteiligungen, die nicht öffentlich zugänglich sind.
Zweitens bündeln beide Kapital über Fondsstrukturen. Investoren beteiligen sich an einem Fonds, der dann von einem professionellen Fondsmanager verwaltet wird. Dieser entscheidet, in welche Unternehmen das Kapital fließt. So profitieren auch Privatanleger – sofern sie Zugang zu entsprechenden Fonds haben – von Diversifikation und professionellem Management.
Drittens verfolgen beide eine Exit-orientierte Strategie. Das Ziel ist stets, das investierte Kapital mit einem Gewinn zurückzuführen. Der Weg dorthin unterscheidet sich zwar, aber die Grundlogik ist dieselbe: Unternehmenswert steigern, dann Beteiligung veräußern.
[fs-toc-h2]4. Risikoprofil & Renditechancen im Vergleich
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Private Equity und Venture Capital liegt im Verhältnis von Risiko und Rendite.
Private Equity-Investitionen gelten als risikoärmer, da sie auf etablierte Geschäftsmodelle setzen. Die historische Ausfallquote liegt bei den von uns empfohlenen Dachfonds bei unter 6 % – ein Indiz für Stabilität. Das bedeutet: Selbst wenn einzelne Beteiligungen nicht wie geplant laufen, ist das Gesamtrisiko überschaubar. Renditen sind zwar nicht spektakulär im zweistelligen Prozentbereich, dafür jedoch vergleichsweise planbar und kontinuierlich.
Venture Capital hingegen bewegt sich auf einem ganz anderen Spielfeld. Hier ist die Streuung noch viel entscheidender, denn nur wenige Start-ups schaffen den Durchbruch. Statistisch gesehen sind nur rund 6 % der Unternehmen später für 60 % der Rückflüsse verantwortlich. Wer breit investiert – etwa über mehrere einzelne VC-Fonds oder über einen breit gestreuten Venture-Capital-Dachfonds, kann das Risiko streuen und gleichzeitig die Chance auf außergewöhnliche Renditen sichern. Einzelne „Überflieger“ können dabei ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals zurückzahlen, was die Verluste der vielen gescheiterten Start-ups kompensiert.
[fs-toc-h2]5. Branchen & Unternehmensarten: Von Traditionsbetrieben bis Tech-Start-ups
Private Equity konzentriert sich nicht selten auf etablierte Unternehmen aus klassischen Branchen wie Industrie, Gesundheitswesen, Konsumgüter oder Dienstleistungen. Ziel ist es häufig, bestehende Strukturen zu verbessern, Kosten zu senken oder Wachstumspotenziale zu erschließen. Gerade Familienunternehmen, die eine Nachfolgeregelung benötigen, sind typische Zielobjekte von PE-Fonds. Diese Firmen haben bereits bewiesen, dass sie am Markt bestehen können, und bieten daher ein vergleichsweise stabiles Fundament für Investoren.
Venture Capital dagegen findet man am häufigsten in technologiegetriebenen Sektoren. Besonders beliebt sind Start-ups aus den Bereichen Software, künstliche Intelligenz, Biotechnologie oder erneuerbare Energien. Hier locken enorme Wachstumschancen, aber auch die Gefahr des Scheiterns. Start-ups aus diesen Branchen sind oft Innovationsführer, die Märkte verändern wollen – was im Erfolgsfall enorme Renditen verspricht.
[fs-toc-h2]6. Zielgruppen: Für wen eignen sich Private Equity und Venture Capital?
Private Equity eignet sich in erster Linie für Unternehmer, die Stabilität und Kontinuität suchen. Häufig sind es mittelständische Firmen, die eine Nachfolgeregelung benötigen oder neue Märkte erschließen möchten. Auch Unternehmen, die Kapital für größere Expansionspläne oder Umstrukturierungen brauchen, profitieren von PE-Investoren, da diese nicht nur Geld, sondern auch Management-Know-how einbringen. Für Investoren ist Private Equity eine Option, wenn sie auf solide Renditen bei moderatem Risiko setzen und einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont haben.
Venture Capital hingegen spricht eine etwas andere Zielgruppe an. Gründer mit innovativen Ideen, die sich erst am Anfang ihrer Reise befinden, sind auf VC-Investoren angewiesen, um ihr Geschäftsmodell überhaupt aufbauen zu können. Diese Unternehmer sind bereit, einen Teil ihrer Anteile abzugeben, um im Gegenzug Kapital, Expertise und Netzwerke zu gewinnen. Für Investoren ist VC vor allem dann interessant, wenn sie ein hohes Risiko akzeptieren und gleichzeitig die Chance auf außergewöhnliche Renditen suchen. Bei den Investments ist es aus unserer Sicht elementar breit zu streuen. VC passt daher besonders zu renditehungrigen Anlegern mit einem langen Atem, die eine breite Streuung als Grundprinzip akzeptieren. An den einzelnen Unternehmen ist man bei VC Investitionen oft noch näher dran.
[fs-toc-h2]7. Fazit & Entscheidungshilfe: Wann ist welche Finanzierungsform sinnvoll?
Ob Private Equity oder Venture Capital die bessere Wahl ist, hängt von Ziel, Risikoprofil und Anlagehorizont ab. PE bietet stabilere Erträge mit geringerer Volatilität, während VC enorme Chancen, aber auch hohe Ausfallraten mit sich bringt.
Für Investoren ist eine professionelle Finanzberatung sinnvoll, um die passende Strategie zu entwickeln. Für Unternehmer gilt: Wer Stabilität sucht, sollte PE prüfen; wer visionäre Ideen umsetzen möchte, für den ist VC oft die richtige Wahl. Wir helfen mit unserer über 17-jährigen Expertise bei der Wahl der richtigen Anlagevehikel.
Autor des Bildes: 1STunningART von stock.adobe.com
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