Warum ist Private Equity so interessant?
Private Equity als alternative Anlageklasse verstehen und richtig nutzen
Private Equity hat sich in den letzten Jahren von einer Nischenstrategie zu einer der spannendsten Anlageformen entwickelt. Immer mehr institutionelle Investoren, aber auch wohlhabende Privatanleger entdecken die Chancen dieser Anlageklasse für sich. Doch was genau verbirgt sich hinter Private Equity und den sogenannten Private Markets, welche Vor- und Nachteile gibt es, und warum ist es für die Finanzberatung ein so wichtiges Thema? Genau diesen Fragen widmen wir uns in diesem Beitrag.

[fs-toc-h2] 1. Was ist Private Equity? – Definition, Funktionsweise und Abgrenzung
Private Equity bezeichnet Investitionen in nicht-börsennotierte Unternehmen. Das Kapital stammt von institutionellen Investoren, Family Offices oder vermögenden Privatpersonen, die sich über Fonds oder direkte Beteiligungen engagieren. Ziel ist es, Unternehmen mit Wachstumspotenzial zu finanzieren, deren Wert zu steigern und nach einigen Jahren durch einen Verkauf oder Börsengang Gewinne zu realisieren.
Im Unterschied zu klassischen Börseninvestments spielen strategische Mitgestaltung, intensives Unternehmens-Know-how und längere Kapitalbindungszeiträume eine zentrale Rolle.
[fs-toc-h2] 2. Warum ist Private Equity so attraktiv? – Chancen für Investoren und Unternehmen
Die Attraktivität von Private Equity liegt vor allem in der Möglichkeit, abseits der Börse von Wertsteigerungspotenzialen zu profitieren. Investoren können Renditen erzielen, die bei den Top Managern über den klassischen Aktienmarkt hinausgehen. Gleichzeitig erhalten Unternehmen Zugang zu Kapital, das ihnen Wachstum, Internationalisierung oder Innovation ermöglicht.
Durch die aktive Rolle der Investoren werden nicht nur finanzielle Mittel bereitgestellt, sondern auch Managementerfahrung, Netzwerke und strategische Impulse eingebracht.
[fs-toc-h2] 3. Welche Vorteile bietet Private Equity? – Renditepotenzial, Mitgestaltung und Diversifikation
Private Equity bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die klassische Kapitalmarktanlagen in dieser Form oft nicht ermöglichen:
- Hohes Renditepotenzial: Durch aktives Eingreifen – beispielsweise Optimierung von Prozessen, Verbesserung der Kostenstruktur oder gezielte Zukäufe – können Beteiligungen deutlich im Wert steigen.
- Strategische Mitgestaltung: Investoren haben die Möglichkeit, im Aufsichtsrat oder Beirat mitzuwirken und die Entwicklung aktiv zu beeinflussen. Dadurch entsteht ein direkter Hebel für Wertsteigerung.
- Diversifikation des Portfolios: Private Equity erlaubt Investitionen in Branchen wie Gesundheit, Technologie, Infrastruktur oder Konsumgüter, die an den öffentlichen Märkten nicht oder nur eingeschränkt verfügbar sind.
- Langfristige Stabilität: Da Private-Equity-Beteiligungen nicht täglich an der Börse gehandelt werden, schwanken ihre Bewertungen weniger stark – ein Pluspunkt für Anleger, die sich nicht von kurzfristigen Marktturbulenzen treiben lassen wollen.
- Kapitalverwendung mit Mehrwert: Viele Investoren schätzen, dass ihr Kapital nicht nur Rendite bringt, sondern auch Unternehmen beim Wachstum oder der Sicherung von Arbeitsplätzen unterstützt.
Gerade im Rahmen einer strukturellen Vermögensplanung ist es sinnvoll, Private Equity als Ergänzung zu klassischen Anlageklassen zu betrachten. Diese Anlageklasse vermag es die Schwankungen eines Portfolios zu senken und gleichzeitig die zu erwartenden Rendite zu steigern. Entscheidend ist hier aber der Marktzugang zu den Top Managern, die wir auch unseren Privatkunden ermöglichen.
[fs-toc-h2] 4. Welche Risiken gibt es? – Kapitalbindung und Marktherausforderungen
Wo Chancen sind, gibt es auch Risiken – und diese müssen Investoren im Blick behalten:
- Lange Kapitalbindung: Private-Equity-Fonds haben in der Regel Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren. Während dieser Zeit ist das Kapital nicht flexibel verfügbar.
- Illiquidität: Ein Ausstieg vor Ende der Fondslaufzeit ist nur eingeschränkt möglich – meist über einen Zweitmarkt und oft mit Abschlägen.
- Marktrisiken: Wirtschaftliche Abschwünge, geopolitische Krisen oder steigende Zinsen können die Bewertungen von Unternehmen beeinflussen und zu niedrigeren Verkaufserlösen führen.
- Komplexität und Zugangshürden: Top-Fonds sind in der Regel nur institutionellen Investoren vorbehalten oder setzen sehr hohe Mindestinvestitionen voraus. Es gibt jedoch ausgewählte Dachfonds, die auch Anlegern ab 5.000 Euro einen Einstieg ermöglichen.
- Managerabhängigkeit: Die Performance hängt stark von den Fähigkeiten der Fondsmanager ab. Ein schwaches Management kann auch gute Unternehmen nicht erfolgreich entwickeln.
Eine umfassende Finanzberatung unterstützt Investoren dabei, die richtige Balance zwischen Chancen und Risiken zu finden und die Kapitalbindung im Gesamtportfolio sinnvoll zu gestalten. Hier helfen wir gerne weiter.
[fs-toc-h2] 5. Private Equity Trends 2025 – Digitalisierung, ESG und neue Märkte
Die Private-Equity-Branche verändert sich stetig. Aktuell zeichnen sich besonders drei Trends ab:
- Digitalisierung als Wachstumstreiber: Technologieunternehmen, SaaS-Modelle und Künstliche Intelligenz stehen ganz oben auf der Agenda vieler Fonds. Investoren setzen auf digitale Geschäftsmodelle, die skalierbar und margenstark sind.
- Nachhaltigkeit und ESG-Investments: Immer mehr Investoren legen Wert auf ökologische und soziale Kriterien. Fonds, die nachhaltige Unternehmensstrategien fördern, sind stark gefragt und eröffnen neue Anlageperspektiven.
- Emerging Markets im Fokus: Regionen wie Südostasien, Lateinamerika und Afrika bieten Wachstumsraten, die über denen etablierter Märkte liegen. Private Equity wird hier oft als Katalysator für Modernisierung und Internationalisierung eingesetzt.
- Neo-Broker offerieren Private Equity Investments: Ein neuer Trend ist, dass einige Neobroker beginnen, die Anlageklasse PE ihren Depotkunden zu offerieren. Dies geschieht unter hohen Renditeaussichten mit angeblicher monatlicher Verfügbarkeit und Teilnahme an den verlockenden Renditen der Private Markets.
Wir beobachten diese Entwicklung sehr genau und haben auch Angebote mal selbst ausgetestet. Meist gibt es jedoch deutliche Nachteile, wenn man in die Tiefe der Produkte schaut. Oft sind es "nur" sogenannte Co-Investments, die nicht die gleichen Chancen bieten, wie die Direktinvestments in professionell gemanagte Zielfonds. Auch die zwischenzeitliche Verfügbarkeit folgt nicht dem Wesen der klassischen PE-Investments. Man investiert über die PE-Manager langfristig in Unternehmen und kann eben nicht zwischenzeitlich sagen "ich bin raus" und ziehe mein Geld ab. Erst wenn die PE-Manager das Unternehmen weiterverkaufen, an die Börse bringen oder ggf. die Unternehmensführung die Aktien an ihrem eigenen Unternehmen zurück kaufen, entsteht der wahre Mehrwert und der Hauptteil der Rendite.
Darüber hinaus gewinnt der Sekundärmarkt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Investoren Wert auf Flexibilität legen und die Möglichkeit nutzen, Fondsanteile noch während der Laufzeit zu handeln. Parallel dazu erweitert sich die Branchenvielfalt deutlich: Neben Technologie und Gesundheit rücken auch Infrastruktur, erneuerbare Energien und Konsumgüter stärker in den Fokus, da sie langfristig stabile Cashflows versprechen und somit für Investoren besonders interessant sind.
Diese Trends verdeutlichen, dass Private Equity nicht nur ein Renditeinstrument, sondern auch ein Abbild globaler wirtschaftlicher Entwicklungen ist.
[fs-toc-h2] 6. Für wen ist Private Equity geeignet? – Privatanleger, Institutionen und Unternehmen
Private Equity ist nicht für jeden Anleger die passende Wahl, sondern vor allem für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont und höherem Kapital. Besonders institutionelle Investoren wie Pensionsfonds, Versicherungen oder Stiftungen setzen auf diese Form der Investition, da sie über ausreichend Mittel verfügen und stabile, diversifizierte Renditen anstreben.
Auch vermögende Privatpersonen – sogenannte High Net Worth Individuals – nutzen Private Equity zunehmend als Ergänzung zu klassischen Anlageformen. Für sie stehen vor allem Dachfonds, spezialisierte Beteiligungsgesellschaften oder Club-Deals zur Verfügung, die über eine kompetente Finanzberatung zugänglich gemacht werden können. Für den langfristigen Vermögensaufbau können aber inzwischen auch Anleger ab 5.000 Euro sinnvoll in diese Anlageklasse über Dachfonds investieren. Wir sind in diesem Segment seit über 17 Jahren inzwischen aktiv.
Unternehmen wiederum greifen auf Private Equity zurück, wenn es um Nachfolgeregelungen, Wachstumsfinanzierungen oder die Erschließung neuer Märkte geht. Sie profitieren dabei nicht nur vom Kapital, sondern auch vom Know-how und dem Netzwerk der Investoren. Schließlich spielen auch Family Offices eine wichtige Rolle: Sie sehen Private Equity als attraktive Möglichkeit, generationenübergreifend Vermögen aufzubauen und das Portfolio breiter aufzustellen. Klar ist jedoch, dass Private Equity für Anleger mit kurzfristigem Anlagehorizont oder niedriger Risikobereitschaft kaum geeignet ist – hier ist eine individuelle Finanzberatung unverzichtbar, um die passende Strategie zu entwickeln.
[fs-toc-h2] 7. Fazit: Lohnt sich Private Equity als Investmentstrategie?
Private Equity bietet enorme Chancen – sowohl in Bezug auf Rendite als auch auf Diversifikation. Für Investoren, die bereit sind, Kapital langfristig zu binden und Zugang zu den besten Fondsmanagern haben, lohnt sich diese Investition in jedem Fall.
Gleichzeitig gilt: Private Equity sollte nicht mehr als 30 % eines Gesamtportfolios ausmachen. In Kombination mit anderen Anlageformen kann es das Portfolio stabiler und gleichzeitig rentabler machen.
Unser Fazit lautet daher: Ja, Private Equity lohnt sich – vorausgesetzt, es erfolgt eine breite Streuung und die Auswahl der richtigen Manager.
Autor des Bildes: wladimir1804 von stock.adobe.com
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